Rund 150 Delegierte von 140 Feuerwehren des Main-Kinzig-Kreises waren im Spessart-Forum in Bad Soden zur Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes zusammengekommen.

„Es ist mir ein großes Bedürfnis Danke zu sagen“. Mit dieser und weiteren Aussagen brachte Landrat Thorsten Stolz seine Wertschätzung gegenüber dem ehrenamtlichen Dienst der rund 4500 Feuerwehrleute in den 29 Städten und Gemeinden des Main-Kinzig-Kreises zum Ausdruck. Wie der Landrat betonte, sei das Ehrenamt in der Feuerwehr ein ganz besonderes und nicht mit anderen Ehrenämtern vergleichbar. „Sie übernehmen Verantwortung für die Sicherheit der Bevölkerung“, sagte Stolz zu den Feuerwehrleuten, wofür er große Anerkennung zollte.
„Wir können froh und dankbar sein, in einem Land mit einer guten Sicherheitsinfrastruktur leben zu können“, sagte der Landrat mit dem Hinweis darauf, dass dies nicht in allen Ländern so sei. Besonderes Lob hatte er auch für die Arbeit des Kreisfeuerwehrverbandes als Interessenvertretung aller Wehren parat. Eine gute Entwicklung gebe es im Nachwuchsbereich. 2500 Kinder und Jugendliche seien von Maintal bis Sinntal in den Feuerwehren aktiv. Besondere Anerkennung zollte Stolz auch allen Feuerwehrvereinen als wichtige Säule des örtlichen Brandschutzes, ebenso der Brandschutzerziehung in den Grundschulen. Scharf verurteilt wurde vom Landrat Angriffe auf Einsatzkräfte: „Helfende Hände attackiert man nicht“.
Mit der Aussage „Ein Ort ohne Vereine ist möglich, ein Ort ohne Feuerwehr ist jedoch nur schwer vorstellbar“ ging Kreistagsvorsitzender Carsten Ullrich auf die Notwendigkeit der Hilfsorganisation allerorten ein. Die Wichtigkeit des Brand- und Katastrophenschutzes sei im Kreistag unstrittig. „Mit seiner Freizeit kann man auch etwas anderes anfangen, als sich für andere einzusetzen“, würdigte Ullrich das freiwillige und ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrleute. Diese würden sogar bei gefahrträchtigen Einsätzen ihre eigene Gesundheit riskieren.
„Wir konnten unsere Mitgliederzahlen im Kreis, sowohl in den Einsatzabteilungen, als auch in den Kinder- und Jugendfeuerwehren, halten wie vor Corona. In einzelne Wehren gab es sogar Zuwächse“, berichtete der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Werner Beier. Im Bereich der Ausbildung sei versucht worden, wieder auf die Strukturen wie vor der Pandemie zurückzukehren. Der Kreisfeuerwehrverband biete eine Vielzahl von Lehrgängen und Seminaren für die Einsatzkräfte an. Neuerdings gebe es auch Online-Ausbildungen. Der Verband habe ein Fahrzeug angeschafft, welches von den Wehren zu bestimmten Zwecken genutzt werden könne. Der Geschäftsführer des Kreisfeuerwehrverbandes, Volker Achtert informierte über die finanzielle Situation des Verbandes.
Es gebe viele neue Herausforderungen im Brand- und Katastrophenschutz, berichtete Kreisbrandinspektor Markus Busanni. Im zurückliegenden Jahr seien von den Feuerwehren des Kreisgebietes insgesamt 5.600 Einsätze absolviert worden. Zudem habe es eine vielseitige Ausbildung gegeben. Wald- und Vegetationsbrände sowie Unwetterereignisse hätten die Feuerwehren zunehmend beschäftigt. „Das höchste Gut in den Feuerwehren sind die Menschen, die helfen“, betonte Busanni. Dementsprechend müsse in normgerechte bauliche Anlagen investiert werden, ebenso in die Ausstattungen für die Helfer.
„Retten-löschen-bergen-schützen – musizieren“, ergänzte der Kreisstabführer der Musikabteilung, Frank Widmayer, den Leitspruch der Feuerwehren. Im Kreisgebiet gebe es noch vier musiktreibende Züge, unter anderem der Spielmanns- und Fanfarenzug der Feuerwehr Steinau. Insgesamt gebe es einen Rückgang an Musikerinnen und Musikern.
Dass das Feuerwehrwesen höchste Priorität in den Aufgaben der Stadt habe, sagte der gastgebende Sodener Erste Stadtrat Werner Wolf in Vertretung des verhinderten Bürgermeisters Dominic Brasch. Verbandsvorsitzender Beier teilte mit, dass in 2024 anlässlich 50 Jahre Main-Kinzig-Kreis eine Jugendfeuerwehr-Freizeit ausgerichtet werde und dass im Jahr 2025 der Kreisfeuerwehrverband sein 50jähriges Jubiläum habe. Dazu soll erstmals der Landesfeuerwehrtag ausgerichtet werden.

Text und Bilder: Fritz Christ

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