Werkfeuerwehren
Werkfeuerwehren dienen der Gefahrenabwehr und dem vorbeugenden Brandschutz in Betrieben mit erhöhtem Gefährdungspotenzial. Die Existenz einer betrieblichen Feuerwehr zeugt vom Verantwortungsbewusstsein der Unternehmensführung für die Sicherheit der Mitarbeiter und der Anwohner im Umfeld. Die Betriebs- und Werkfeuerwehren im Main-Kinzig-Kreis schützen Milliarden Euro an Sachwerten und tausende von Arbeitsplätzen. Sie sind ein Teil der Sicherheitseinrichtung eines Unternehmens mit hervorragenden Orts-, Anlagen- und Stoffkenntnissen.
Zu Anfang der Entwicklung der Firmen mit eigenen Feuerwehren bestanden die Aufgaben im wesentlichem im Schutz der Werksanlagen und Werkswohnungen für die Mitarbeiter. Im Zuge der Industrialisierung ab Mitte des 19. Jahrhunderts, aufgrund der zunehmenden Maschinennutzung, erhöhten sich die Risiken bei den Arbeitsprozessen, so dass die ersten Löschgruppen oder Feuerwehren in den Fabriken entstanden. Diese „Fabrikfeuerwehren“ waren mit den örtlichen Gegebenheiten, Risiken und Gefahren vertraut. Mit der wachsenden Feuergefahr waren gezielte Schutzmaßnahmen für den Erhalt der Fabrikationsanlagen unumgänglich. Die Ausrüstung war im Wesentlichen für die Brandbekämpfung bei der Entstehung von Bränden und deren rasche Entwicklung zu größeren Schadensfeuern ausgelegt.
Im Zuge der Technisierung erfolgte auch eine Anpassung bei den Werkfeuerwehren. Eine Werkfeuerwehr erzielt ihre Schlagkraft insbesondere dadurch, dass sie bereits im ersten Abmarsch auf alle Löschmittel – Wasser, Schaum, Pulver, CO2 – in großen Kapazitäten unmittelbar zurückgreifen kann.
Veränderung der Anforderungen, Aufgaben
und Brandschutztechnik
Die Werkfeuerwehren sind heute Teil der betrieblichen Organisation innerhalb eines Wirtschaftsunternehmens. Der Druck in Richtung des wirtschaftlichen Denkens wird aber immer stärker und die Werkfeuerwehren werden immer häufiger mit Fragen zu ihrer Wirtschaftlichkeit konfrontiert. Dadurch ist der Dienstleistungsgedanke in den letzten Jahren immer bedeutsamer geworden. Der tatsächliche Dienst bei den Werkfeuerwehren hat sich verändert. Er besteht weniger aus Einsatzdienst, wie er in den Ausbildungsvorschriften der Länder vorgeschrieben ist, sondern überwiegend aus der Erbringung von Serviceleistungen in der vorbeugenden Gefahrenabwehr. Zu den Serviceaufgaben der Werkfeuerwehren gehören umfangreiche Wartungsprogramme von Brandschutzeinrichtungen wie Löschanlagen, RWA, Brandschutzklappen usw., umfangreiche mobile Mess- und Rettungsgeräte bis hin zu Fahrzeugen mit GC-MS-Ausrüstung, die gemeinsam mit dem Umweltschutz eingesetzt werden. Diese verbesserten vorbeugenden Maßnahmen zur Gefahrenabwehr haben die Anzahl der Brände deutlich reduziert.
Die meisten Einsätze sind inzwischen im Bereich der technischen Hilfeleistung zu erbringen. Der Umweltschutz, sei es im Betrieb oder in seiner Umgebung, muss heute viel strengeren Auflagen gerecht werden.
Werkfeuerwehren im Main-Kinzig-Kreis
- Werkfeuerwehr E.ON Kraftwerk Staudinger, Großkrotzenburg
- Werkfeuerwehr Goodyear, Hanau
- Werkfeuerwehr Heraeus, Hanau
- Werkfeuerwehr Industriepark Wolfgang, Hanau
- Werkfeuerwehr Vacuumschmelze, Hanau
- Werkfeuerwehr Evonik Rewo Chemische Werke, Steinau an der Straße